GebäudereinigerIn

© Bun­des­in­nungs­ver­band des Gebäudereiniger-Handwerks

“Wer heu­te nicht lernt, ist mor­gen von gestern.”

So lau­tet das Mot­to von Peter Holl­mann, Lehr­lings­wart der Gebäu­de­rei­ni­ger-Innung Ber­lin. Und es trifft ins­be­son­de­re im Gebäu­de­rei­ni­ger-Hand­werk zu, denn Gebäu­de­rei­ni­ge­rIn­nen arbei­ten heu­te nicht nur in der klas­si­schen Unter­halts­rei­ni­gung, son­dern auch in den Berei­chen Indus­trie- und Fas­sa­den­rei­ni­gung, Denk­mal­pfle­ge, Des­in­fek­ti­on und Schäd­lings­be­kämp­fung. Dabei set­zen sie moderns­te Maschi­nen sowie Rei­ni­gungs­ver­fah­ren ein und müs­sen ver­stärkt Spe­zi­al­wis­sen im Bereich Qua­li­täts­ma­nage­ment und Umwelt­schutz haben.

“Kör­per­li­che Fit­ness und eine sta­bi­le Gesund­heit sind wich­tig, um den Beruf aus­zu­üben. Auch per­sön­li­che Hygie­ne, das Erschei­nungs­bild sowie Spaß am und ein guter Umgang mit Men­schen sind unab­ding­bar.”, so Holl­mann. Es gebe jedoch prak­tisch kei­ne arbeits­su­chen­den Gebäu­de­rei­ni­ge­rIn­nen. Und auch die Zulas­sungs­vor­aus­set­zung für eine Aus­bil­dung wur­de mitt­ler­wei­le so weit gesenkt, dass nun nur noch zehn Jah­re Schul­be­such anstatt der Abschluss BBR nach­ge­wie­sen wer­den muss.

Fassadenreinigung / Bildquelle: Bundesinnungsverband der Gebäudereiniger

Trends und Entwicklungen

Ber­lin zählt der­zeit cir­ca 800 Unter­neh­men im Gebäu­de­rei­ni­ger-Hand­werk, von denen 140 Innungs­be­trie­be sind. Gleich­zei­tig arbei­ten etwa 30.000 Men­schen, inklu­si­ve 354 Lehr­lin­gen, in dem Beruf. Trotz­dem blei­ben cir­ca 40 Pro­zent der zu beset­zen­den Stel­len offen und es wird hän­de­rin­gend nach geeig­ne­tem Nach­wuchs gesucht.

Dar­um soll die Work-Life-Balan­ce für Beschäf­tig­te ver­bes­sert wer­den. Zudem exis­tiert ein Pro­gramm zur För­de­rung weib­li­cher Ange­stell­ter. Bis­her arbei­ten noch mehr Män­ner als Frau­en als Gebäu­de­rei­ni­ge­rIn­nen. Vie­le Frau­en hät­ten Angst vor der Arbeit an Fas­sa­den und wür­den den Beruf als gefähr­lich ein­schät­zen., so Holl­mann. Doch Fas­sa­den­rei­ni­gung sei nur ein Teil der Aus­bil­dung, daher kön­ne selbst mit Höhen­angst den Abschluss erre­ciht werden.

Im Bereich Digi­ta­li­sie­rung tut sich im Gebäu­de­rei­ni­ger-Hand­werk eine Men­ge. So wer­den bereits spe­zi­el­le Robo­ter für die Kran­ken­haus­desin­fi­zie­rung und für die Rei­ni­gung von Fas­sa­den, Solar­flä­chen, Schäch­ten und Kanä­len ein­ge­setzt.  Außer­dem ent­wi­ckelt man der­zeit Droh­nen, die Fens­ter an Außen­fas­sa­den rei­ni­gen kön­nen. Eine wei­te­re tech­ni­sche Neu­heit stel­len Sen­so­ren dar, die zukünf­tig ein­ge­setzt wer­den könn­ten, um z.B. in Büro­räu­men den Grad an Ver­schmut­zung zu melden.

Im Bereich Umwelt­tech­nik und Ener­gie­ef­fi­zi­enz wird von Kun­den­sei­te ver­mehrt dar­auf geach­tet, dass Pro­duk­te schad­stoff­frei sind. Außer­dem setzt man ver­stärkt auf recy­cel­ba­re Systeme.

Desinfektion in Krankenhaus/ Bildquelle: Bundesinnungsverband der Gebäudereiniger

Was sind die täg­li­chen Auf­ga­ben von GebäudereinigerInnen? 

  • Sau­ber­hal­ten von Flu­ren, Räu­men oder Sani­tär­be­rei­chen von Gebäuden
  • Sau­ber­hal­ten von Flu­ren, Räu­men oder Sani­tär­be­rei­chen in Wohn­an­la­gen u.a. Trep­pen­häu­ser und Außenanlagen
  • Rei­ni­gen von Fas­sa­den, Glas­dä­chern und Sonnenschutzeinrichtungen
  • Säu­bern von Pro­duk­ti­ons­hal­len und ‑anla­gen in Fertigungsbetrieben
  • Sam­meln von Abfäl­len in Ver­kehrsmitteln sowie Rei­ni­gung der Sit­ze, Böden und Fenster
  • Durch­füh­rung von Hygie­ne­maß­nah­men in Kran­ken­häu­sern, in der Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on oder in Schwimmbädern
  • Ver­an­las­sen von Abschreckungs­ bzw. Bekämpfungsmaßnahmen
  • Umwelt­ge­rech­te Ent­sor­gung von Ab­fällen, kon­ta­mi­nier­ten Mate­ria­li­en und Schmutzwasser

Stadionreinigung / Bildquelle: Bundesinnungsverband der Gebäudereiniger

Wie wird man erfolgreiche/r GebäudereinigerIn?

Die Aus­bil­dung dau­ert ins­ge­samt drei Jah­re und endet mit der Gesel­len­prü­fung. Die Theo­rie lernst du in der Berufs­schu­le und die Pra­xis in dei­nem Aus­bil­dungs­be­trieb. Eine Ver­kür­zung der Aus­bil­dung ist unter bestimm­te Vor­aus­set­zun­gen mög­lich. Neu ist seit dem Aus­bil­dungs­jahr 2019, dass Gesel­len zusätz­lich zum Gesel­len­brief die Fach­hoch­schul­rei­fe sowie das Zer­ti­fi­kat „Gebäudereiniger/in+ OM“ (BIV) bekom­men kön­nen. Infos dazu fin­dest du hier: https://www.reinindiezukunft.de/fileadmin/user_upload/infos-zur-ausbildung/Flyer_Gebaeudereinigung_FHSR.pdf

Wel­che Fähig­kei­ten sind wich­tig und wel­cher Schul­ab­schluss ist Voraussetzung?

  • BBR gewünscht, aber kein Schul­ab­schluss gesetz­lich vorgeschrieben
  • gute mathe­ma­ti­sche, tech­ni­sche, phy­si­ka­li­sche und che­mi­sche Kenntnisse
  • kör­per­li­che Fitness
  • Inter­es­se an Gerä­ten und Maschinen
  • Team­fä­hig­keit
  • gute Umgangs­for­men
  • Zuver­läs­sig­keit

Reinigung von Photovoltaikanlagen / Bildquelle: Bundesinnungsverband der Gebäudereiniger

Wie geht es nach der Aus­bil­dung weiter?

Nach der Aus­bil­dung ste­hen dir ver­schie­de­ne Fort- und Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten offen. So kannst du als Objekt- oder Bereichs­lei­te­rIn arbei­ten oder eine Aus­bil­dung zur/m Meis­te­rIn machen. Außer­dem kannst du ein Stu­di­um, z.B. zum Dipl.-Ing. (Fach­wirt) für Rei­ni­gungs- und Hygienemanagement/Technik anschlie­ßen. Die Vor­aus­set­zung hier­für ist ein Abschluss als staat­lich geprüfte/r Rei­ni­gungs- und Hygie­ne­tech­ni­ke­rIn, Abitur, Fach­ab­itur oder Meis­ter­ti­tel. Außer­dem ste­hen dir neben diver­sen ande­ren Stu­di­en­mög­lich­kei­ten wei­te­re Fort­bil­dungs­mög­lich­kei­ten wie Schäd­lings­be­kämp­fe­rIn oder Des­in­fek­to­rIn zur Auswahl.

Gehalt wäh­rend der Ausbildung

Quelle: Lohntarifvertrag für die gewerblichen Beschäftigten in der Gebäudereinigung

Durch­schnitt­li­ches Einstiegsgehalt

Nach dei­ner Aus­bil­dung kannst du als Gebäu­de­rei­ni­ge­rIn unge­fähr zwi­schen 1.500 und 2.200 Euro verdienen.

Hast du Lust auf den Beruf bekom­men? Dann schau doch mal auf fol­gen­der Seite:

https://www.reinindiezukunft.de/


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