GlaserIn

© Bun­des­in­nungs­ver­band des Glaserhandwerks

Glas hat eine ein­zig­ar­ti­ge Eigen­schaft: Trans­pa­renz. Und trotz Licht­durch­läs­sig­keit kann es Schall und Käl­te ein­däm­men. In der moder­nen Archi­tek­tur ist Glas daher als Bau- und Stil­ele­ment kaum weg­zu­den­ken. Gebäu­de­fron­ten und Fas­sa­den, Glas­kup­peln und ‑türen, Vitri­nen, Spie­gel, kunst­vol­le Kir­chen­fens­ter und Pan­zer­glas im Auto, über­all begeg­nen wir dem ältes­ten von Men­schen erschaf­fe­nen Werk­stoff. Für Gla­se­rIn­nen erge­ben sich dadurch inter­es­san­te und abwechs­lungs­rei­che Aufgabengebiete.

Fach­rich­tun­gen im Glaserhandwerk:

  • Ver­gla­sung und Glas­bau (Ver­ar­bei­ten von Flach­glas zu Fens­tern, Spie­geln sowie anschlie­ßen­des Einrahmen)
  • Fens­ter- und Glas­fas­sa­den­bau (Her­stel­len von Fens­tern, Türen, Schau­fens­tern und Fas­sa­den­kon­struk­tio­nen aus Flach­glas / Anfer­ti­gen von Rah­men, Ein­set­zen von Glas­schei­ben und Mon­ta­ge der Bau­tei­le, Glasreparaturen)
  • Glas­ver­ede­lung (Kunst­ver­gla­sun­gen und Glas­ma­le­rei­en, Kan­ten- und Flä­chen­ver­ed­lung oder Schliff und Gravur)

Glaszuschnitt / Bildquelle: BIV Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks

Trends und Entwicklungen

Im Gla­ser­hand­werk herrscht, wie in fast jedem Hand­werk, star­ker Fach­kräf­te- und Lehr­lings­man­gel vor. Die Zukunfts­chan­cen für Gla­se­rIn­nen sind jedoch gut, denn der Werk­stoff wird immer mehr ver­baut. Und auch die Spe­zia­li­sie­rungs­mög­lich­kei­ten im Beruf sind extrem viel­fäl­tig. So kann man neben dem Gla­se­rei­be­trieb und in der Indus­trie auch in Tisch­le­rei­en oder Schlos­se­rei­en eine Anstel­lung finden.

Bei den Hilfs­mit­teln, wie Mess­ge­rä­ten, Bau­ak­ten und Zeich­nungs­an­fer­ti­gun­gen spie­le das The­ma Digi­ta­li­sie­rung immer mehr eine Rol­le, sagt Gla­ser­meis­ter Jan Ker­ber von der Fir­ma Bartel­GLAS­Ber­lin. Außer­dem wür­den schalt­ba­re Glä­ser, die sich auf Knopf­druck ver­dun­keln las­sen, eine wei­te­re Inno­va­ti­on dar. Auch Spie­gel mit Touch­pad, auf denen man die Uhr­zeit able­sen oder den Wet­ter­be­richt sehen kön­ne, gebe es bereits. Sol­che Fea­tures im Bereich Smart-Glas wer­den zukünf­tig ver­mehrt ent­wi­ckelt und eingesetzt.

Es gibt stets einen gewis­sen Pro­zent­satz Frau­en, die sich für die Aus­bil­dung zur Gla­se­rin ent­schei­den. Den­noch ist der Anteil an Gla­se­rin­nen aktu­ell ziem­lich gering. In Bild­ein­rah­mung, Kunst­ver­gla­sung und Ver­ede­lung lie­fern Frau­en, laut Tsche­che, oft bes­se­re Ergeb­nis­se als ihre männ­li­chen Kol­le­gen. Sie hät­ten mehr Geschick und Aus­dau­er sowie Gefühl für die Details.

Handgravur / Bildquelle: BIV Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks

Was sind die täg­li­chen Auf­ga­ben von GlaserInnen?

  • Ent­wür­fe, Werk­zeich­nun­gen und Skiz­zen anfertigen
  • Mon­ta­ge- und Reparaturarbeiten
  • Fens­ter, Fens­ter­tü­ren, Dächer, Schau­fens­ter­an­la­gen verglasen
  • Glas­vi­tri­nen, Schau­käs­ten, Ganz­glastür­an­la­gen und Kunst­ver­gla­sun­gen anfertigen
  • Ver­ede­lung und Bear­bei­tung von Glas
  • Spie­gel gestal­ten und montieren
  • Bau­en von Fens­tern und Fenstertüren
  • Win­ter­gär­ten sowie Glas­bau­ten jeg­li­cher Art herstellen

Wie wird man erfolgreiche/r GlaserIn?

Die Aus­bil­dung dau­ert drei Jah­re und läuft dual ab. Die Theo­rie lernst du in der Berufs­schu­le und den prak­ti­schen Teil im Aus­bil­dungs­be­trieb. Eine Spe­zia­li­sie­rung fin­det im zwei­ten Aus­bil­dungs­jahr statt.

Wel­che Fähig­kei­ten sind wich­tig und wel­cher Schul­ab­schluss ist Voraussetzung?

  • eBBR oder MSA erwünscht
  • Geschick­lich­keit
  • Sinn für Far­be und Form
  • Sorg­falt
  • gute kör­per­li­che Konstitution
  • Schwin­del­frei­heit
  • tech­ni­sches Verständnis
  • mathe­ma­ti­sches Verständnis
  • Team­fä­hig­keit

Fahrzeugverglasung / Bildquelle: BIV Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks

Wie geht es nach der Aus­bil­dung weiter?

Nach der Aus­bil­dung kannst du eine Anstel­lung bei Fas­sa­den­bau­un­ter­neh­men, bei Her­stel­lern von Flach­glas oder Glas­be­hält­nis­sen, in Betrie­ben des Gla­ser­ge­wer­bes oder in Fahr­zeug­gla­se­rei­en fin­den. Nach bestan­de­ner Gesel­len­prü­fung kannst du dich zum/zur Tech­ni­ke­rIn (2 Jah­re Tech­ni­ker­schu­le) oder zum/zur Meis­te­rIn weiterbilden.

Gehalt wäh­rend der Ausbildung

Quelle: Glaser-Innung Berlin

Durch­schnitt­li­ches Einstiegsgehalt 

Das Gehalt, das du nach bestan­de­ner Gesel­len­prü­fung erhältst, ist tarif­lich fest­ge­legt. Es beträgt zwi­schen 1600 bis 1820 Euro im ers­ten Jahr. Dein Gehalt erhöht sich dann im zwei­ten und drit­ten Jahr automatisch.

Hast du Lust auf den Beruf bekom­men? Dann schau doch mal auf fol­gen­der Sei­te: http://www.glaserhandwerk.de/


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