GerüstbauerIn

© Hand­werks­kam­mer Saarland

“Gerüst­bau ist wie Lego für Große.”

So beschreibt Andre­as Krebs, Geschäfts­füh­rer des Gerüst­bau­un­ter­neh­mens MODULE Spe­zi­al-Gerüst­bau GmbH, sein Hand­werk. Gerüst­baue­rIn­nen mon­tie­ren Gerüs­te aus Sys­tem­bau­tei­len oder errich­ten Spe­zi­al­ge­rüs­te, wie beweg­li­che Arbeits­platt­for­men an Bau­wer­ken. Sie errich­ten damit siche­re Arbeits­plät­ze für ande­re Hand­wer­ke­rIn­nen und bewe­gen sich hier­für oft in schwin­del­erre­gen­den Höhen. Daher müs­sen sie beson­ders höhen­taug­lich und kör­per­lich fit sein.

“Das höchs­te Gerüst, das wir mal gebaut haben, war cir­ca 115 Meter und das größ­te Gerüst von dem ich mal gehört habe, um die 170 Meter hoch. Irgend­wann sind natür­lich Gren­zen gesetzt.”, so Krebs. Ab einer gewis­sen Höhe wäre das unte­re Teil nicht mehr kräf­tig genug und man müs­se Zwi­schen­ebe­nen aus dem Roh­bau her­aus bau­en, um dort neue Gerüs­te aufzustellen.

Eine Aus­bil­dung zur/zum Gerüst­baue­rIn hat im Ver­gleich zu ande­ren Hand­werks­be­ru­fen eini­ge Vor­tei­le. Die Auf­trags­la­ge ist gut und man erhält meist eine Fest­an­stel­lung sowie eine gute, häu­fig (über-)tarifliche Bezah­lung. Neben der Mög­lich­keit sei­nen staat­lich aner­kann­ten Meis­ter­ab­schluss zu machen und selb­stän­dig zu wer­den, kann man sich auf ver­schie­de­ne Berei­che spe­zia­li­sie­ren: Indus­trie­bau­ten, Brü­cken- und Tun­nel­bau, Event- und Büh­nen­bau oder Denkmäler.

Bildquelle: Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk

Trends und Entwicklungen

Laut Hand­werks­kam­mer Ber­lin zählt Ber­lin der­zeit 93 ein­ge­tra­ge­ne Mit­glieds­be­trie­be im Gerüst­bau­er-Hand­werk (Stand 2018) und es befin­den sich 168 jun­ge Men­schen in einer Aus­bil­dung zur/m Gerüst­baue­rIn (Stand 2019).

Lei­der herrscht auch in die­sem Gewerk Fach­kräf­te­man­gel vor und für vie­le Unter­neh­men ist es schwie­rig, qua­li­fi­zier­ten Nach­wuchs zu fin­den. Andre­as Krebs wünscht sich daher in der Bran­che mehr Enga­ge­ment und Zusam­men­ar­beit bei dem The­ma Nach­wuchs­för­de­rung und spricht sich auch für einen ver­mehr­ten Ein­satz von Frau­en im Hand­werk aus. Noch arbei­ten wesent­lich mehr Män­ner als Frau­en in dem Beruf.

Der Trend zu Digi­ta­li­sie­rung spielt bei der täg­li­chen Arbeit auf der Bau­stel­le eine eher unter­ge­ord­ne­te Rol­le. Bis­her hat er sich haupt­säch­lich bei der Doku­men­ta­ti­on und bei der Erfas­sung von Infor­ma­tio­nen, wie zum Bei­spiel bei Bau­ta­ges­be­rich­ten oder Arbeits­zeit­nach­wei­sen, durchgesetzt.

Laut Andre­as Krebs sei heu­te jedoch ein ande­rer wich­ti­ger Trend zu beob­ach­ten: Bau­en wer­de immer mehr zur Kunst. Frü­her hät­te man zwecks­mä­ßi­ge­re Gebäu­de gebaut. Das stellt natür­lich auch die Gerüst­baue­rIn­nen vor neue Her­aus­for­de­run­gen. Vie­le Ele­men­te kön­nen mit her­kömm­li­chen Mit­teln kaum noch berech­net wer­den. Man benö­tigt spe­zi­el­le Com­pu­ter­pro­gram­me. Zudem wer­de ver­mehrt Stahl und Glas ver­baut. Dar­auf müs­sen die Gerüst­bau­kon­struk­tio­nen zukünf­tig im beson­de­ren Hin­blick auf die Sicher­heit ange­passt werden.

Bildquelle: Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk

Was sind die täg­li­chen Auf­ga­ben von GerüstbauerInnen? 

  • Vor­be­rei­tung des Unter­grunds auf der Baustelle
  • Ver­la­den und Trans­port der Gerüstbauteile
  • Ein­rüs­ten von Fas­sa­den mit Schutz- und Arbeitsgerüsten
  • Mon­ta­ge von Sys­tem­bau­tei­len und Ver­an­kern das Gerüs­tes am Bauwerk
  • Spe­zi­al­ge­rüst­bau: Errich­ten von spe­zi­el­len Kon­struk­tio­nen (Trag­ge­rüs­te, fahr­ba­re Arbeitsbühnen)
  • Abbau und Instand­hal­tung der Gerüstteile

Wie wird man erfolgreiche/r GerüstbauerIn?

Die Aus­bil­dung dau­ert ins­ge­samt drei Jah­re und endet mit der Gesel­len­prü­fung. Die Theo­rie lernst du in den Aus­bil­dungs­zen­tren und Berufs­schu­len Bernau/Berlin, Dort­mund oder Wei­ter­stadt­/­Groß-Gerau und die Pra­xis in dei­nem Aus­bil­dungs­be­trieb. Eine Ver­kür­zung der Aus­bil­dung auf zwei Jah­re ist unter bestimm­te Vor­aus­set­zun­gen möglich.

Wel­che Fähig­kei­ten sind wich­tig und wel­cher Schul­ab­schluss ist Voraussetzung?

  • BBR gewünscht, aber kein Schul­ab­schluss gesetz­lich vorgeschrieben
  • Höhen­taug­lich­keit
  • kör­per­li­che Fitness
  • gute mathe­ma­ti­sche und phy­si­ka­li­sche Kenntnisse
  • räum­li­ches Vorstellungsvermögen
  • Geschick­lich­keit
  • Team­fä­hig­keit
  • Zuver­läs­sig­keit

Wie geht es nach der Aus­bil­dung weiter?

Nach der Aus­bil­dung kannst Du Anstel­lung in Gerüst­bau- , Ausbauf‑, Brü­cken- und Tunnelbau‑, Mon­ta­ge- oder Zelt- und Büh­nen­bau­un­ter­neh­men oder bei Rei­ni­gungs­fir­men für Glas- und Fas­sa­den­rei­ni­gungs­ar­bei­ten finden.

Außer­dem ste­hen dir ver­schie­de­ne Fort- und Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten offen. So kannst du dich zur/zum Kolon­nen­füh­re­rIn oder zum Meis­ter aus­bil­den las­sen und dich anschlie­ßend selb­stän­dig machen.

Gehalt wäh­rend der Ausbildung

Quelle: Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk

Durch­schnitt­li­ches Einstiegsgehalt

Nach dei­ner Aus­bil­dung kannst du als Gerüst­baue­rIn unge­fähr zwi­schen 2.000 bis 2.800 Euro brutto/Monat verdienen.

Hast du Lust auf den Beruf bekom­men? Dann schau doch mal auf fol­gen­der Seite:

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