01.02.2019

FriseurIn

© ZV Friseurhandwerk 

„Wir sind das Gewerk, das am längs­ten am Kun­den ist.“ 

Damit betont Mar­kus Feix, Geschäfts­füh­rer der Fri­seur-Innung Ber­lin, die Bedeu­tung des direk­ten Kun­den­kon­takts im Fri­seur­hand­werk. Und so viel­fäl­tig wie die Fri­su­ren, von Dau­er­wel­le bis Under­cut, so unter­schied­lich sind auch die Kli­en­ten. Dar­um sind im Beruf neben einem Sinn für Ästhe­tik und Trends, Fähig­kei­ten wie Empa­thie und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­freu­dig­keit unentbehrlich.

Die Wahl des Fri­sier­sa­lons wer­de zudem zu 90% über die Zufrie­den­heit bestimmt. Die Bin­dung an Fri­seu­rIn und Salon spielt somit eine gro­ße Rolle.

Bildquelle: ZV Friseurhandwerk | Chris Hofer

Trends und Entwicklungen

Die Zei­ten, als es noch kei­ne auto­ma­tisch betrie­be­nen Maschi­nen gab und im Salon noch ech­te Kör­per­kraft gefragt war, sind vor­bei. Vor nahe­zu 100 Jah­ren wur­den Män­ner­bär­te noch mit Pin­sel, Schaum und Mes­ser behan­delt und das Well- oder Glätt­ei­sen noch kunst­voll in der Luft geschwun­gen und anschlie­ßend in But­ter­brot­pa­pier gedreht, damit die Haa­re der Damen bei der Anwen­dung nicht ver­brann­ten. Ja selbst Zäh­ne konn­ten damals noch im Fri­seur­sa­lon gezo­gen wer­den. Heu­te hin­ge­gen dreht sich haupt­säch­lich alles um ange­sag­te Far­ben und Schnit­te und die aktu­el­len Fri­su­ren­trends der nächs­ten Saison.

Bildquelle: ZV Friseurhandwerk | Chris Hofer 

Der­zeit exis­tie­ren rund 90.000 Fri­seur­be­trie­be in Deutsch­land. Doch auch inner­halb der Bran­che ent­wi­ckeln sich neue Arbeits­zeit­mo­del­le. So arbei­ten zuneh­mend mehr Fri­seu­rIn­nen nach dem Co-Working-Kon­zept. Das heißt, sie mie­ten sich einen Stuhl in einem Salon und bedie­nen dort zu selbst gewähl­ten Zei­ten ihre Kunden.

Der Kun­den­wunsch nach weni­ger Ein­satz von Che­mie bei der Behand­lung ist ein wei­te­rer zu beob­ach­ten­der Trend. Doch dem Hygie­ne­aspekt wer­de laut Feix lei­der wei­ter­hin wenig Auf­merk­sam­keit geschenkt. Sei­ner Auf­fas­sung nach spie­len gesund­heit­li­che Aspek­te und Ver­brau­cher­schutz (Bril­le beim Fär­ben, Hand­schu­he, Mund­schutz) bis­her eher eine Nebenrolle.

Aus­bau­fä­hig sei außer­dem die kun­den­ori­en­tier­te Arbeits­wei­se im Hin­blick auf älte­re Menschen.
Hier wären ver­mehr­te Fri­seur­be­su­che vor Ort oder der Ein­satz eines Fahr­diens­tes zum Salon denk­bar. Denn ins­be­son­de­re für die­se Ziel­grup­pe stellt der Fri­seur­be­such oft ein High­light im sonst so mono­to­nen All­tag dar.

Bildquelle: ZV Friseurhandwerk | Chris Hofer

Was sind die täg­li­chen Auf­ga­ben von FriseurInnen?

  • Kun­den bera­ten (Fri­sur, Haar­pfle­ge, Haarstyling)
  • Haa­re waschen und pflegen
  • Haa­re schneiden
  • Haa­re färben
  • Haa­re frisieren
  • Hän­de und Nägel pflegen
  • Make-up auf­tra­gen
  • kos­me­ti­sche und Haar­pfle­ge­ar­ti­kel verkaufen
  • orga­ni­sa­to­ri­sche Auf­ga­ben (Kun­den­ter­mi­ne, Ver­kaufs- und Arbeitsmaterialien)

Wie wird man erfolgreiche/r FriseurIn?

Die Aus­bil­dung zum/zur Fri­seu­rIn ver­läuft dual und dau­ert drei Jah­re. In der Berufs­schu­le lernst du zum Bei­spiel ver­schie­de­ne Schnitt­tech­ni­ken, Stil­be­ra­tung oder kauf­män­ni­sche Aspekte.
Die rest­li­che Zeit arbei­test du im Aus­bil­dungs­be­trieb. Falls du beson­ders gute Leis­tun­gen erbringst, hast du die Mög­lich­keit, die Aus­bil­dung zu verkürzen.
Die Aus­bil­dung schließt mit einer Gesel­len­prü­fung ab. Anschlie­ßend kannst du noch den Meis­ter­ti­tel erlan­gen. Die Meis­ter­vor­be­rei­tung dau­ert zwi­schen fünf bis elf Mona­ten. Das hängt davon ab, ob du die Wei­ter­bil­dung in Voll- oder Teil­zeit machst. Wäh­rend der Aus­bil­dung kannst du dich schon für eine Spe­zia­li­sie­rung (Film und Fern­se­hen, Kos­me­tik, Haar­er­satz, etc.). entscheiden.

Wel­che Fähig­kei­ten sind wich­tig und wel­cher Schul­ab­schluss ist Voraussetzung?

  • idea­ler­wei­se Berufsbildungsreife
  • Krea­ti­vi­tät
  • Freu­de am Umgang mit Menschen
  • kom­mu­ni­ka­ti­ver und freund­li­cher Typ
  • Team­fä­hig­keit
  • Gespür für Trends und Ästhetik
  • hand­werk­li­ches Geschick und tech­ni­sches Verständnis
  • Geschick­lich­keit und Fingerspitzengefühl
  • kör­per­li­che Belastbarkeit

Wie geht es nach der Aus­bil­dung weiter?

Nach der Aus­bil­dung kannst du dich ent­we­der im Fri­sier­sa­lon dei­ner Wahl anstel­len las­sen oder dich mit dem Meis­ter­ti­tel in der Tasche selb­stän­dig machen. Der Fri­seur­be­ruf bie­tet wie kein ande­rer eine gute Opti­on im jun­gen Alter mit nied­ri­gem Kapi­tal­auf­wand Selb­stän­dig­keit zu erlan­gen, frei nach dem Mot­to: „Dei­ne eige­ne Visi­on umsetzen“.

Wer als Fri­seu­rIn eine Nische fin­den möch­te, dem ste­hen ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten offen. Mit Spe­zia­li­sie­run­gen wie Bar­ber, Haar­ver­län­ge­run­gen, VIP-Betreu­ung oder Haar­er­satz kann man sich von ande­ren abheben.

Gehalt wäh­rend der Ausbildung

Quelle: Friseur-Innung Berlin

Durch­schnitt­li­ches Einstiegsgehalt

Als Fri­seu­rIn liegt dein Ein­stiegs­ge­halt zwi­schen 1.400 und 2.300 Euro brut­to. Das spä­te­re Gehalt ist dann von ver­schie­de­nen Fak­to­ren, wie der Berufs­er­fah­rung, der Ver­ant­wort­lich­keit, der jewei­li­gen Bran­che und Spe­zia­li­sie­rung abhängig.

Hast du Lust auf den Beruf bekom­men? Dann schau doch mal auf fol­gen­der Sei­te: https://www.friseurhandwerk.de/karriere/fuer-auszubildende.html


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