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DachdeckerIn
“Komm in die Dachdeckerfamilie!”
DachdeckerInnen verdecken nicht nur das Dach mit Ziegeln, sondern sind für viele weitere Dinge, wie Wärmedämmung, Fassadenverkleidung, den Aufbau von Gründächern oder den Einbau von Photovoltaikanlagen verantwortlich. Dafür sind sie täglich in schwindelerregender Höhe im Einsatz. Der Beruf ist genau richtig für alljene, die abwechslungsreich, im Freien und im Team arbeiten möchten.

Teamarbeit in der Höhe / Bildquelle: Landesinnung des Dachdeckerhandwerks Berlin
Trends und Entwicklungen
Die Berufschancen von zukünftigen DachdeckerInnen sind momentan ausgezeichnet: “Der Sanierungsmarkt ist sehr groß in Berlin. Mit einer Ausbildung im Dachdeckerhandwerk hat man als Angestellter und als Chef eine solide Grundlage für sich und seine Familie.”, sagt Jörg-Dieter Mann. Mehr dazu im Interview!
In Berlin verbleiben laut Ruediger Thaler, Geschäftsführer der Landesinnung Berlin, circa 80 % der Lehrlinge nach ihrer Ausbildung im Gewerk und 20 % brechen während der Lehrzeit ab.
Die Digitalisierung spielt auch im Dachdeckerhandwerk eine zunehmend wichtige Rolle. So werden vermehrt Drohnen beispielsweise bei der Inspektion eines Dachs eingesetzt, um den aktuellen Zustand für die Angebotserstellung oder für Wartungsarbeiten zu ermitteln. Der Einsatz von Drohnen ermöglicht vor allem Zeit- und Kostenersparnis, da sie weniger Zeit benötigen als Menschen. Doch nicht nur Drohnen, auch 3D-Scanner können mittlerweile ganze Häuser vermessen und den DachdeckerInnen die Arbeit erleichtern.

Drohne für die Dachinspektion / Bildquelle: ZDVH
Was sind die täglichen Aufgaben von DachdeckerInnen?
- Durchführung von Steildach- und Flachdacharbeiten sowie Bauwerksabdichtungen
- Ausführung von Fassadenarbeiten
- Eindecken und Abdecken von Dächern und Wandflächen mit Dachziegeln, Schiefer, Pappdocken, Schindeln, etc.
- Anfertigung sowie Montage von Verkleidungen und Blechabdeckungen
- Reparatur‑, Sanierungs- und Wartungsarbeiten an Fassadenbekleidungen und Dächern
- Einrichtung von Blitzschutzanlagen
- Einbau von Dachfenstern, Dachrinnen, Lichtkuppeln, Solaranlagen, etc.
- Kaminanschlüsse, Schneefanggitter und andere Schutzvorrichtungen einbauen
- Energiesammler und ‑umsetzer (z.B. Sonnenkollektoren und fotovoltaische Elemente) in Dach- und Wandflächen einbauen
- Aufbau von Gründächern
- Durchführung von Wärmedämmung an Außenwand und Dach sowie energetischen Sanierungen

Vielfältige Aufgabenbereiche in der Werkstatt / Bildquelle: ZDVH
Wie wird man erfolgreiche DachdeckerIn?
Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre und endet mit der Gesellenprüfung. In den ersten zweieinhalb Lehrjahren sind die Inhalte für alle Auszubildenden gleich. Danach kannst du dich in verschiedenen Fachrichtungen spezialisieren: Abdichtungs‑, Energie‑, Reetdach‑, Dachdeckungs- oder Außenwandbekleidungstechnik. Die gesamte Ausbildung läuft dual ab. Die Theorie lernst du in der Berufsschule und die Praxis in deinem Ausbildungsbetrieb.
Welche Fähigkeiten sind wichtig und welcher Schulabschluss ist Voraussetzung?
- BBR erwünscht, aber kein Schulabschluss gesetzlich vorgeschrieben
- Schwindelfreiheit (keine Höhenangst)
- Teamfähigkeit
- Sorgfältige Arbeitsweise
- Umsicht
- handwerkliches Geschick
- technische Affinität und mathematisches Verständnis

Dachdecker auf dem Steildach / Bildquelle: ZDVH
Wie geht es nach der Ausbildung weiter?
Nach der Ausbildung kannst du als DachdeckerIn in Betrieben des Dachdeckerhandwerks Anstellung finden. Zudem kannst du dich vielfältig weiterbilden und beispielsweise die Meisterprüfung ablegen. Damit kannst du dich anschließend selbständig machen und selber ausbilden. Ein weiterführendes Hochschulstudium, beispielsweise im Bauingenieurwesen, ist ebenfalls möglich.
Gehalt während der Ausbildung
Quelle: Landesinnung des Dachdeckerhandwerks Berlin
Durchschnittliches Einstiegsgehalt
Nach deiner Ausbildung kannst du als DachdeckerIn ungefähr zwischen 1.500 und 2.000 Euro verdienen. Als Dachdeckermeister beträgt dein mögliches Gehalt dann später sogar zwischen 3.000 bis 4.500 Euro.
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