01.01.2020

AugenoptikerIn

© ZVA — Zen­tral­ver­band der Augen­op­ti­ker und Optometristen

In Deutsch­land sind fast zwei Drit­tel der Bevöl­ke­rung fehl­sich­tig und die Mehr­zahl der Men­schen über 45 Jah­ren braucht eine Lese­bril­le. In Anbe­tracht der Tat­sa­che, dass wir den Groß­teil aller Infor­ma­tio­nen visu­ell auf­neh­men, kommt dem Augen­op­ti­k­er­hand­werk eine hohe Bedeu­tung zuteil.

Der Beruf Augen­op­ti­ke­rIn zeich­net sich durch hohe Viel­sei­tig­keit aus und ver­eint vie­le ver­schie­de­ne Beru­fe: Augen­op­ti­ke­rIn­nen sind Hand­wer­ke­rIn­nen, Phy­si­ke­rIn­nen, Tech­ni­ke­rIn­nen, Psy­cho­lo­gIn­nen, Desi­gne­rIn­nen, Mode- und Typ­be­ra­te­rIn­nen sowie Kaufmänner/Kauffrauen. “Durch die­se Viel­sei­tig­keit bleibt die Arbeit als Augen­op­ti­ke­rIn span­nend.”, so Mas­ke, die Mit­glied des Inno­va­ti­ons­krei­ses des Zen­tral­ver­ban­des der Augen­op­ti­ker und Opto­me­tris­ten ist und ihren eige­nen Opti­ker­be­trieb in Ber­lin-Span­dau leitet.

Die Arbeit erfor­dert neben einem guten Ein­füh­lungs­ver­mö­gen ein hohes tech­ni­schen Ver­ständ­nis. Denn das Kom­bi­nie­ren von Bril­len­glä­sern und ‑fas­sun­gen zu einer pas­sen­den Bril­le und die hand­werk­li­che Ver­ar­bei­tung und Anpas­sung der Glä­ser an die Bril­le erfolgt unter dem Ein­satz moderns­ter Tech­nik und Präzision.

Beratung und Verkauf / Bildquelle: ZVA

Trends und Entwicklungen

Laut Bran­chen­be­richt des ZVA hat sich der augen­op­ti­sche Markt mitt­ler­wei­le stark ver­än­dert. Der Online-Markt gewinnt zuneh­mend an Bedeu­tung und die Anzahl grö­ße­rer Fili­al­un­ter­neh­men steigt im Ver­gleich zu klei­ne­ren Fachgeschäften.
“Auf dem neu­es­ten Stand und damit zukunfts­fä­hig zu blei­ben, ist aktu­ell die größ­te Her­aus­for­de­rung.”, so Mas­ke. “Wir sind jedoch über­zeugt davon, dass wir durch einen hohen Qua­li­täts­an­spruch am Markt wei­ter bestehen wer­den. Die Lang­le­big­keit der Bril­len und somit die Zufrie­den­heit der Kun­den spie­len bei uns eine gro­ße Rolle.”

Aktu­ell gibt es im Gewerk in ganz Deutsch­land 11.630 Fach­be­trie­be, 48.400 Beschäf­tig­te und rund 7.208 Aus­zu­bil­den­de (Bran­chen­be­richt 2018/2019 des ZVA). Laut Berufs­bil­dungs­be­richt des ZVA gab es im Jahr 2018 deutsch­land­weit nur 530 arbeits­lo­se Opti­ke­rIn­nen. Dem gegen­über ste­hen 1227 unbe­setz­te Stel­len. Die Chan­cen, nach der Aus­bil­dung einen Job zu bekom­men, sind daher nicht schlecht.

Der Anteil weib­li­cher Augen­op­ti­ke­rIn­nen ist im Opti­k­er­hand­werk von jeher höher, als in ande­ren Hand­werks­be­ru­fen und weist zudem eine stei­gen­de Ten­denz auf. So befin­den sich in den aktu­el­len Aus­bil­dungs­klas­sen in Ber­lin der­zeit 80 Frau­en und 20 Män­ner. Grund hier­für ist ver­mut­lich der feh­len­de kör­per­lich anstren­gen­de Aspekt im Ver­gleich zu ande­ren Handwerksberufen.

Bril­len, die direkt aus dem 3‑D-Dru­cker kom­men und sich der Kopf­form anpas­sen oder indi­vi­du­ell geschlif­fe­ne Glä­ser, die das Sehen neben der nöti­gen Glas­stär­ke noch wei­ter opti­mie­ren sind neu­es­te High-Tech Ent­wick­lun­gen im Opti­k­er­hand­werk. Und auch bei der Her­stel­lung der Bril­len wer­den moder­ne Com­pu­ter-Zen­trier­ge­rä­te und com­pu­ter­ge­stütz­te Schleif­ge­rä­te ver­wen­det. Laut Mas­ke sei die Arbeit von gut aus­ge­bil­de­ten Men­schen zukünf­tig aller­dings nicht durch Maschi­nen ersetzbar.

In der Werkstatt / Bildquelle: ZVA

Was sind die täg­li­chen Auf­ga­ben von AugenoptikerIn?

  • Aus­wahl und Anpas­sen von Bril­len und Kon­takt­lin­sen für Kunden
  • Durch­füh­rung von Ver­kaufs- und Beratungsgesprächen
  • Umgang mit Werk­zeu­gen und Materialien
  • Repa­rie­ren von Fas­sun­gen und Schlei­fen von Gläsern
  • Bestel­lung, Annah­me und Prä­sen­ta­ti­on von Waren
  • Bear­bei­tung von Reklamationen
  • Ver­wal­tungs­ar­bei­ten

Wie wird man erfolg­rei­che Augen­op­ti­ke­rIn?

Die drei­jäh­ri­ge Aus­bil­dung erfolgt sowohl im Betrieb (Fach­ge­schäft) als auch in der Berufs­schu­le (Theo­rie). Die Aus­bil­dung schließt mit der Gesel­len­prü­fung ab.

Welche Fähigkeiten sind wichtig und welcher Schulabschluss ist Voraussetzung?

  • BBR gewünscht, aber kein Schul­ab­schluss gesetz­lich vorgeschrieben
  • Selbst­be­wusst­sein und Selbstsicherheit
  • kauf­män­ni­sches Denken
  • fein­mo­to­ri­sches / hand­werk­li­ches Geschick
  • Sorg­falt
  • tech­ni­sches Verständnis
  • gute Auf­fas­sungs­ga­be in Phy­sik und Mathe
  • Sinn für Ästhe­tik / Design
  • Spaß an Typ­be­ra­tung und Inter­es­se an Modetrends
  • Ver­kaufs­ta­lent

Wie geht es nach der Ausbildung weiter?

Als Augen­op­ti­ke­rIn ste­hen dir nach der Gesel­len­prü­fung Fort­bil­dun­gen, Wei­ter­bil­dun­gen oder ein Stu­di­um im Bereich Augen­op­tik offen. Außer­dem kannst du den Meis­ter­ab­schluss machen und damit einen eige­nen Betrieb grün­den und/oder eine lei­ten­de Posi­ti­on ausüben.

Gehalt während der Ausbildung

Durch­schnitt­li­ches Einstiegsgehalt
Als gelernte/r Augen­op­ti­ke­rIn kannst du nach dei­ner Aus­bil­dung zwi­schen 1.950 und 2.390 Euro ver­die­nen. Dein Lohn steigt dann natür­lich mit zuneh­men­der Berufserfahrung.

 


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